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Fördergemeinschaft zur Rettung der Burgruine e.V.

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Die Burgruine Wartenberg
von Friedrich Schwarz, Lauterbach

"Burgen sind Natur und Geschichte in einem. Ihre Anwesenheit steigert die Landschaft und verwandelt sie in eine Szenerie. Diese Synthese von Natur und Menschenwerk wird immer die heimliche Liebe aller jener Seelen haben, die nicht in einem engen Rationalismus erstarrt sind . . ."
Ortega y Gasset, spanischer Philosoph (1883-1955)

Die Ruine der Burg Wartenberg liegt im geologisch bedeutsamen Lauterbacher Graben zwischen Angersbach und Bad Salzschlirf auf einem 300 m ins Tal vorgeschobenen Bergsporn des Birkich. Der eigentliche Birkichblock erreicht eine Höhe von 317 m und überragt den Burghügel um 43 m. Der Burghügel wird auf drei Seiten von der Lauter umflossen, die in früherer Zeit zusammen mit dem sumpfigen Talgrund im Westen, Norden und Osten einen natürlichen Schutz bildete.

Das Birkich und sein Sporn bestehen im Wesentlichen aus Buntsandstein, aus dem der größte Teil des Baumaterials gebrochen worden sein dürfte. Mehr als ein halbes Jahrhundert diente die 1265 in der Fuldaer Stiftsfehde von Abt Bertho von Leipholz zerstörte Burg den Bewohnern der nahen Dörfer als bequemer Steinbruch, bis sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts das neu entfachte Interesse für lokale und nationale Geschichte auch der "Wartenbach", wie die Burgruine im Volksmund genannt wird, zuwandte.

1829 schrieb Dr. Joseph Schneider in seiner "Buchonia": "1828 machte die Gemeinde Angersbach den Anfang, die Ruinen des alten Schlosses Wartenbach auszugraben, und obgleich sie bis hierher noch nicht viel geleistet hat, so sieht man doch die Mauern und einige Eingänge, wovon jener in den Keller mit mehreren Stiegen bereits offen und zugänglich ist." Georg Landau berichtete 1836 in seinem Buch "Hessische Ritterburgen und ihre Besitzer": "Nur noch wenige Mauerreste erheben sich aus dem Schutte, aus denen man einigermaßen die Lage der Gebäude vermuten kann. Das Burgtor lag nach jenem Felsrücken hin und noch vor wenigen Jahren waren die 6 Fuß hohen Reste der Thorpfeiler zu sehen."

Und in seinem im gleichen Jahr entstandenen Gedicht über "Die Burgen von Eisenbach und Wartenberg" heißt es: "Während die eine, versunken in Trümmer, kaum noch die Spuren des Daseins uns zeigt, schaue die andere, die herrlich noch immer, stolz zu den eilenden Wolken entsteigt ".