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Fördergemeinschaft zur Rettung der Burgruine e.V.

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Die Sage von der Magd Ursch

Wegen seiner bescheidenen Körpergröße hieß Abt Bertho im Volksmund nur der "Fingerhut". Gleichwohl war der streitbare Herr als ein unerschrockener Ritter und großer Jäger bei seinen Lehensträgern gefürchtet und verhaßt. Die wildreichen Wälder um Salzschlirf gehörten zu seinen bevorzugten Jagdrevieren. Dort fiel er eines Tages in die Hände von Reisigen der Herren von Wartenberg, die ihn auf ihre Burg verschlep-pten, wo er lange im Verlies schmachtete. Auf Burg Wartenberg diente aber zu jener Zeit die Ursch aus Slierff (Salzschlirf) als Magd, eine Frau von riesenhaftem Wuchs.Die hatte Mitleid mit dem Abt und fand es schändlich, einen Mann der Kirche so zu behandeln. In Abwesenheit der Burgherren und im Einvernehmen mit dem Torwächter trug sie den Abt im Morgengrauen in einer Waschbütte aus der Burg, um ihn am Waldrand freizulassen. Der Abt eilte nach Fulda, sammelte einen Haufen Kriegsvolks um sich und kehrte unverzüglich zu der ungastlichen Burg zurück, die er im Überraschungsangriff erstürmte und bis auf den Grund zerstörte. Die Magd Ursch aber soll später im Kloster Blankenau gelebt haben.