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Fördergemeinschaft zur Rettung der Burgruine e.V.

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Die Siedlungsgeschichte von Wartenberg

Die Siedlungsgeschichte

Als der Archäologe Heinrich Schliemann auszog, um
das homerische Troja zu finden, entdeckte er neun
versunkene Städte untereinander. Eine ähnliche
Überraschung gab es bei den Ausgrabungen der Ruine
Wartenbach 1938 bis 1940. Im Keller unter dem vorderen
Palas fanden die Männer zwei Gruben, die nach dem
zugehörigen Datierungsmaterial vermutlich um 200 n. Chr.
unseren germanischen Vorfahren als Vorratskeller dienten.

Die Relikte der zweiten Siedlungsetappe sind wahrscheinlich
600 Jahre jünger anzusetzen. Es handelt sich um schiefwinklige
Fundamentmauern, deren Bausteine nicht in Mörtel,
sondern in Lehm gebettet wurden. Daneben lagen viele
Holzkohlestücke und Hüttenlehmbrocken. Mit Sicherheit
standen vier Häuser auf dem Kernburghügel. Nach der
Lauterbach-Schlitzer-Grenzbeschreibung von 812, die die
Grenzpunkte in verfolgbarer Reihe bringt, könnte diese
Siedlung das Dorf Ungefures gewesen sein. Der in diesem
alten Schriftstück erwähnte Brunnen wäre dann später von den
Burgleuten weiterbenutzt worden. Das aufgefundene
Scherbenmaterial, das bei dem mittelalterlichen Burgbau
verstreut wurde, weist auf die karolingische Zeit hin.

Die kleinen Häuser waren aus leicht brennbarem Material
(Holz, Stroh oder Schilf) gebaut. Das Dorf brannte ab, man
fand den vermengten Schutt bei den Fundamentmauern.

Die dritte Siedlungsepoche begann schließlich um das Jahr
1220 mit dem Bau der Burganlage der Herren von Wartenberg.
Wir sehen also, dass der Wartenbachhügel, wenn auch mit
Unterbrechung, über 1000 Jahre lang bewohnt war.